Hallenradsport-Nachwuchs besucht Japan

Im September reiste eine Hallenradsport-Gruppe der BDR-Radsportjugend zum jährlichen Austauschtreffen nach Japan. Ein Erlebnisbericht von den Teilnehmenden Jonas Mächtig, Mira Osterhage und Anna Lena Horst.

Tag 1:
Nach einer langen Flugreise kamen wir endlich am 16. September in Osaka an. Dort wurden wir von den Japanern empfangen. Sie nahmen uns gleich unser Gepäck ab und verstauten dieses in ihren Autos. Fünf Personen von uns konnten sie auch noch in ihren Autos mitnehmen. Die verbleibenden mussten mit dem Zug fahren. Durch die lange Anreise waren wir alle sehr erschöpft, weshalb viele während der Zugfahrt ihren Schlaf nachholten.

Nach 1,5 Stunden Fahrt kamen wir an der Universität an, wo wir unsere Zimmer hatten. Als die Zimmeraufteilung geklärt war, gingen wir in unsere Zimmer und packten unsere Koffer aus. Anschließend mussten die für den Flug abgebauten Räder nun wieder zusammengebaut werden.

Mit Teamwork war diese Aufgabe auch schnell erledigt und wir konnten anschließend alle zusammen Abendessen gehen. Nachdem aufgegessen wurde verabschiedeten sich die Ersten nach der langen Reise, um schlafen zu gehen. Die restlichen Teilnehmer kamen nach.

Tag 2:
Der zweite Tag unseres Aufenthalts war für uns der erste ganze Tag, den wir in Japan hatten. Mit dem Bus machten wir uns auf den Weg in die nächstgelegene Stadt. Nachdem wir eine Weile durch die Straßen der Stadt gelaufen waren, kamen wir auch endlich an einer kleinen Tempelanlage an und verbrachten einige Zeit damit, das kleine Gelände anzuschauen.

Das war die erste Stelle, die genauso aussah, wie wir uns Japan vorgestellt hatten. Nach der kurzen Besichtigung ging es den Weg wieder zurück zum Bus und dann wieder zum UniGelände. Hauptsächlich bereiteten sich unsere drei Radballmannschaften den Rest von diesem Tag auf den Japan-Cup am nächsten Tag vor und wir Kunstradler hatten nur eine sehr kurze Hallenzeit in denen wir unser Showprogramm für den Cup entwarfen und einstudierten.

Tag 3:
An diesem Tag fand der Japan-Cup statt. Während sich die Radballer aufgewärmt haben, besprachen die Kunstradfahrer ihr Showprogramm. Zuerst war eine Kür von zehn Minuten vorgesehen, doch als dann das offizielle Programm bekanntgegeben wurde, musste die Vorführung gesplittet und ausgeweitet werden, um noch mehr Zeit zu füllen.

Die drei deutschen Radball-Teams spielten in zwei Gruppen gegen japanische Mannschaften und auch gegen die eigenen Teamkollegen. Im Finale standen sich schlussendlich ein deutsches Team und ein japanisches gegenüber. Am Ende des Japan-Cups wurden wurden eine Menge Fotos gemacht und ein paar Gastgeschenke ausgetauscht.

Am Abend gingen alle Teilnehmenden in ein Restaurant. Es wurde viel gelacht und sich untereinander ausgetauscht, um uns alle noch besser kennenzulernen.

Tag 4:
Mit dem Bus ging es mit dem zu einem See. Nach einer ganzen Weile bemerkten wir jedoch, dass die Fahrt nicht die gleiche Route war, die wir im Internet angezeigt bekommen hatten, weshalb wir an einem vermeintlich halbwegs richtigen Punkt ausstiegen.

Relativ früh war uns bewusst, dass wir wohl doch nicht in der Nähe des Sees ausgestiegen waren und noch einen ordentlichen Fußmarsch vor uns hatten. Nach einer gefühlten Ewigkeit stießen wir dann auf ein Einkaufszentrum, wo sich alle mit Souvenirs eindeckten. Von dort aus war der Weg nur noch ein Bruchteil von dem, was wir bereits gelaufen waren.

Als wir an dem See angekommen waren, kam uns schon der Eingang zu dem „Strand“ etwas verwuchert vor, was durch den Anblick unseres Zieles nicht gerade besser wurde. Der Strand war ausreichend, weshalb sich keiner groß beschweren konnte. In das Wasser gingen im Endeffekt aber nur ein Mädchen und zwei Jungs, da dieser bis unter die Wasseroberfläche zugewuchert war, weshalb es auch bei dem einen Mal blieb.

Nach einem kurzen entspannten Aufenthalt ging es weiter, da wir noch vor hatten, zwei sehr schöne Tempel zu besichtigen. Auch dieses Ziel erreichten wir zu Fuß und mit dem Bus. Die Gegend, in der die Tempelanlagen waren, wirkte sehr ländlich und ruhig. Sichtlich ermüdet ging es nach dem Ausflug für uns nur noch in die Stadt nahe der Uni zum gemeinsamen Essen, bevor wir endgültig zurück in unsere Unterkunft fanden.

Tag 5:
Am fünften Tag konnten ich die Kunstradfahrer auf den Radballerädern versuchen und umgekehrt. Nach dem Training wurden noch ein paar Autogrammkarten und Gastgeschenke ausgetauscht. Wir haben japanische Süßigkeiten bekommen und den Japanern noch ein paar Dinge, wie Trinkflaschen und Cappies vom BDR mitgebracht. Drei japanische Teilnehmende haben sich auch die Zeit genommen unsere Namen in japanische Zeichen zu übersetzen.

Am Abend ging es dann in ein Restaurant, wo sich jeder das, was er wollte, auf einer kleinen Platte braten konnte. Danach ging es noch zusammen in eine Karaoke Bar, was viel Spaß gemacht hat.

Tag 6:
Heute haben wir den ganzen Tag genutzt, um uns die schönsten Orte Japans genauer anzusehen. Morgens sind wir alle zusammen mit dem Bus in die Stadt gefahren und haben dort in einem Café gefrühstückt. Es gab Toast, Ei und Salat für alle.

Mit der Bahn sind wir dann nach Kyoto zum Fushimi Inari-Taisha Tempel gefahren. Dort gab es eine Menge Souvenirläden, wo sich jeder ein paar Andenken für Zuhause kaufen konnte. Da es zwischendurch ein bisschen geregnet hatte haben sich einige von uns einen Regenschirm gekauft. Doch als es dann nach weniger als einer Minute wieder aufhörte zu regnen, wurden diese von den anderen etwas ausgelacht.

Anschließend haben wir 1,5 Stunden gebraucht, um zu einem Tempel ganz oben auf einem Berg zu gelangen. Bei 30 Grad war dieser Weg nicht gerade angenehm aber es hat sich gelohnt, denn oben angekommen hatte man einen super Ausblick über Kyoto. Wieder unten angekommen sind wir direkt zum nächsten Tempel gefahren, dem Kiyomizudear Tempel. Der letzte Programmpunkt ging dann zum Bamboo Forest in Kyoto. Dies ist ein Wald aus Bambus Bäumen. Zwischendurch hat es geregnet, was bei den Temperaturen eine schöne Abkühlung war. Hier haben sich dann die Regenschirme doch wieder gelohnt.

Tag 7:
Am siebten Tag wurde eine Grundschule besucht, die Unterkunft gewechselt und abends die Innenstadt von Osaka angeschaut. Wegen des Unterkunftswechsels mussten wir wieder unsere Koffer packen. Diese wurden am Morgen von den einheimischen Studenten eingesammelt und in das neue Hotel gebracht. Wir machten uns am Morgen auf den Weg in die Yamada Grundschule, um dort Show zu fahren.

Dort angekommen wurden wir herzlich willkommen geheißen. Kurze Zeit später kamen schon die ersten Kinder in die Halle. Als schließlich alle Kinder saßen, begann unsere Show. Die Grundschulkinder waren begeistert. Bei jeder Übung gab es einen großen Applaus.

Nach den Showeinlagen wurden alle Teilnehmer*innen auf die Fläche gebeten und es begann ein
Interview, wo die Kinder ihre Fragen an uns richten konnten. Zunächst waren die Kinder mit ihren
Fragen zurückhaltend. Doch als sich eines von ihnen getraut hatte etwas zu fragen, trauten sich viele andere Kinder auch.

Nach dem Interview sangen die Kinder für uns ein Lied. Anschließend durften die Kinder unsere Räder ausprobieren. Alle waren sichtlich begeistert von dieser Möglichkeit. Sie probierten mal Übungen auf dem Kunstrad aus oder fuhren auf dem Radballrad. Danach mussten die Kinder zurück in den Unterricht und wir aßen zusammen etwas in der Mensa.

Als wir anschließend wieder in der Halle waren, kamen alle Grundschulkinder nochmal zurück. Sie kamen mit vorher gegebenen Autogrammkarten, Mappen, Blättern, Taschen und Rucksäcken, worauf wir unterschreiben sollten. Es entwickelte sich eine Autogrammstunde, welche allen Beteiligten sichtlich Freude erbrachte. Nach dem Schulbesuch fuhren wir in unser neues Hotel nach Osaka.

Doch Vorort gab es zuerst einen Schockmoment für drei Personen. Ihre Koffer wurden in der Universitätsunterkunft vergessen, weshalb sie sich vor dem Stadtbesuch nicht umziehen und frisch machen konnten. Die Koffer mussten nachgeholt werden. Als alle sich umgezogen hatten ging es in die Stadt nach Osaka. „So haben wir uns Japan vorgestellt“ sagten viele der Teilnehmer. Überall waren Lichter. Die Gruppen gingen in der Zwischenzeit essen, Souvenirs shoppen oder sich die schöne Stadt anschauen.

Tag 8:
Am vorletzten Tag hatten wir ein letztes Training mit den einheimischen Studenten. Anschließend wurden alle Räder wieder demontiert, um sie für den Rückflug sicher zu verstauen. Anschließend haben wir zusammen die Halle aufgeräumt und die letzten Gastgeschenke übergeben.

Abends fand die Abschiedsparty statt. Es wurde viel geredet und gegessen. In einer gemütlichen Runde haben wir so den letzten Abend in Japan ausklingen lassen.

Nach der Abschlussparty sind wir zurück zum Hotel gefahren. Dort angekommen ging es ans Kofferpacken. Am nächsten Morgen wurden diese nämlich wieder von unseren japanischen Freunden abgeholt und zum Flughafen gebracht.

Tag 9:
Auch der Tag des Rückfluges wurde noch voll genutzt. Morgens machten wir uns, mit einem Teil der japanischen Studenten als Guides, auf den Weg in die Innenstadt von Osaka, wo wir auf einen 108 Meter hohen Aussichtsturm wollten. Vor dem Turm mussten wir zum Glück nicht allzu lang anstehen, bevor es hinauf ging.

Auf dem Turm konnte man die ganze Stadt von oben sehen, da die verschiedenen Plattformen rund um den Turm gingen. Dazu war das Wetter sehr gut, was die Sicht noch klarer machte. Es gab drei Stockwerke mit Aussichtsplattformen, wobei bei dem zweiten noch eine kleine Plattform mit Glasboden weiter hinaus ging, auf der man Fotos mit der ganzen Stadt im Hintergrund machen konnte und die ein oder andere Höhenangst überwunden wurde.

Nachdem wir den Ausblick genossen hatten, ging es wieder in die Bahn mit der wir nach Namba, einem riesigen Unterhaltungsviertel, das einer Kilometerlangen Einkaufsmeile ähnelt, gefahren sind.

Überall sah man Leuchtreklame aufblinken, japanische Restaurants, Geschäfte und vor allem riesige Menschenmassen. Da wir später pünktlich zum Flughafen mussten, blieb dieses Mal nur Zeit zum Mittagessen und einem kurzen herumschlendern.

Danach stand langsam aber sicher die Heimreise zurück nach Frankfurt im Vordergrund. Wir fuhren mit der Bahn zum Flughafen, wo die japanischen Studenten unsere Räder und das restliche Gepäck hinbrachten. Nachdem wir uns bei ihnen bedankt und uns von ihnen verabschiedet hatten, mussten wir in den Flughafen und direkt zur Gepäckabgabe. Diese verlief zum Glück deutlich angenehmer als in Frankfurt auf dem Hinflug, weil wir nicht alle mit den Rädern und Koffern über einen Schalter, sondern über einige mehr eingecheckt wurden.

Nach 13:25 Stunden Flugzeit von Taipeh nach Frankfurt landeten wir gegen 8 Uhr morgens in der Heimat. Danach hieß es nur noch das Gepäck und die Räder abholen und sich von den anderen Teilnehmern der Reise zu verabschieden. Damit ging die Japanreise 2023 nach 10 anstrengenden, aber sehr schönen Tagen zu Ende.

Erstellt von: Jonas Mächtig, Mira Osterhage und Anna Lena Horst

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